Die Skulptur des „Kees’scher Müller“ zeigt stilisiert einen Müller, der einen als Silhouette dargestellten zugebundenen Sack trägt. Die Figur stellt den Bezug zur „Kees’schen Mühle“ her. Die im Jahre 1919 abgebrannte Getreidemühle stand in unmittelbarer Nähe der errichteten Skulptur.
Die Formensprache des Werkes entspringt meiner typischen Werkreihe der „Keilkörper“, die ich ab 1989 entwickelt habe. Die Skulptur bildet aus den gebogenen, strengen und kantigen Keilformen, eine auf das wesentliche reduzierte menschliche Figur nach. Dieser besteht aus Beinen, Rumpf, Armen und Kopf. Die Volumen der Keilkörper sind proportional in Beziehung gesetzt wodurch der gebeugt gehende Müller leicht erkennbar wird. Die Zuordnung der angewinkelten Arme zum Körper verlangt eine Auseinandersetzung mit der Formensprach. Bei der künstlerischen Gestaltung wird eine konsequent reduzierte Formgebung verfolgt, die einer abstrakten Flächigkeit zustrebt. Spannung und Dynamik entstehen durch die Beziehung von Formgebung und Fläche. Harte Kanten gepaart mit flächigen Volumen erzeugen kontrastreiche Seheindrücke die bei großer Lichtintensität besonders hervortreten. Wechselnde Lichtverhältnisse lassen den Betrachter die leichten Wölbungen der Formstücke immer wieder neu wahrnehmen. Einfluss auf die Intensität der Farbtöne der amorph wirkenden oxydierten Oberfläche haben die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse. Zusätzlich erzeugt das Schattenspiel der Bäume zeitweilig virtuose Bildkompositionen auf dem angenehm warmen Farbton des CORTEN- Stahl.
Entstehungs Jahr 2014